Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ja, ja, Frau Kollegin, kam das Leben daher und war doch anders. – Die Energiepreise sind gewaltig gestiegen, ganz klar. Heizung, Strom und Lebensunterhalt haben ins Kontor geschlagen. Die Inflation wird dieses Jahr bei 8 bis 10 Prozent liegen. Bei einem durchschnittlichen studentischen Einkommen von circa 11 000 Euro pro Jahr sind das nahezu 1 000 Euro. 1 000 Euro! Junge Menschen brauchen jetzt Hilfe, sie brauchen mehr Hilfe!
Wir haben seit Monaten Vorschläge dazu gemacht. Jetzt werden langfristige Lösungen gebraucht. Manche Studierendenwerke haben die Mieten in ihren Wohnheimen um 60 Euro pro Monat erhöht bzw. mussten sie erhöhen. 60 Euro! Das allein sind im Jahr 720 Euro. Also, kommen Sie mir nicht mit den 200 Euro!
(Beifall bei Abgeordneten der LINKEN und der Abg. Dr. Ingeborg Gräßle [CDU/CSU])
Die Koalition schlägt nun diese 200 Euro vor, diesmal für fast alle – Azubis bekommen erst mal nix. Das wird trotzdem nicht reichen. Viele junge Menschen haben diese 200 Euro – machen wir uns doch nichts vor – längst ausgegeben. Sie mussten sie ausgeben, weil die Stromrechnungen durch die Decke gegangen sind. Deshalb, liebe Kolleginnen und Kollegen von der Ampel, wäre es gerade jetzt so gut, wenn wir über eine wirksame und grundlegende BAföG-Reform reden würden und nicht über Einmalzahlungen.
(Beifall bei der LINKEN)
Wir brauchen darüber hinaus mehr studentischen Wohnraum, wir brauchen ihn energieeffizient, wir brauchen ihn bezahlbar. Die Studierendenwerke brauchen natürlich Unterstützung, damit sie die steigenden Preise nicht an Studierende weitergeben müssen.
Meine Damen und Herren, es ist dennoch gut, dass es diese 200 Euro gibt, dass sie auch Fach- und Berufsschülerinnen und ‑schüler bekommen. Aber bitte, geben Sie endlich mal – das sage ich als Radfahrerin – Druck auf die Pedale, damit wir mit der technischen Umsetzung bald über den Berg kommen.
Danke.
(Beifall bei der LINKEN)