Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ansprechpartner, aber vor allem Handelnde sind für die Kreativ- und Kulturbranche dringend notwendig. Es gibt einen Packen an Problemen, die der Lösung harren. Umsatzeinbrüche bei den darstellenden Künsten von über 70 Prozent, in der Musikwirtschaft von über 60 Prozent und in der Filmwirtschaft von über 30 Prozent belegen das.
Die krisengebeutelte Konzert- und Veranstaltungswirtschaft hat steigende Kosten, eine geringere Auslastung, weniger Einnahmen. Eine Kostensteigerung in der Konzertbranche kann eben nicht einfach auf die Ticketpreise umgelegt werden. Deshalb wollten wir ja beispielsweise die Verlängerung des Programms „Neustart Kultur“ bis 2023 und eine Steigerung um 500 Millionen Euro.
(Beifall bei der LINKEN)
Festivals und Klubs brauchen eben auch in diesen Zeiten mehr Planungssicherheit durch solche Maßnahmen. Die Besucherzahlen in Theatern, Kinos, bei Konzerten gehen zurück. Die Kollegen haben es schon gesagt: 240 000 Firmen mit ehemals 1,8 Millionen Beschäftigten fehlen immer noch 30 Prozent der Mitarbeitenden. – Das mit den Einwanderungen ist in Ordnung; aber das wird es nicht kompensieren. Daher finde ich beispielsweise den Vorschlag, jedem Branchenrückkehrer 3 000 Euro steuerbefreit zu zahlen, durchaus diskussionswürdig.
Mithin sind circa 50 Prozent der Unternehmen ausgeblutet. Sie haben ihr Eigenkapital verloren und sind in Liquiditätsnot. Aber eingehende Aufträge müssen ja vorfinanziert werden, und Banken vergeben in diesen Zeiten eben nur zögerlich Kredite. Gut ist, dass die Kurzarbeiterregelung verlängert wurde; aber das Kurzarbeitergeld muss auf 90 Prozent angehoben werden,
(Beifall bei der LINKEN)
und es müssen mindestens 1 200 Euro ausgezahlt werden.
Zum Schluss: Es gibt viel zu tun; warten wir es nicht ab. Wir wollen auch morgen noch eine lebendige Kreativwirtschaft und Kulturbranche in diesem Land haben.
(Beifall bei der LINKEN)