Vermögensverteilung in Deutschland untersucht
Berlin (AFP/ND). Der Reichtum in Deutschland ist sehr ungleich verteilt: Die reichsten zehn Prozent der Deutschen besitzen fast zwei Drittel des Vermögens, zwei Drittel dagegen fast nichts. Das zeigt eine am Mittwoch vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin veröffentlichte Studie. Danach verfügen die Deutschen über ein Gesamtvermögen von 5,4 Billionen Euro. Dazu zählen Ersparnisse, Wohneigentum, Rentenansprüche und Versicherungen, zudem Sammlungen von Kunstwerken oder Briefmarken.Den größten Anteil am Vermögen machen Grund- und Immobilienbesitz aus: Sie sind 4,5 Billionen Euro wert. Wäre das Vermögen in Deutschland gleich verteilt, besäße jeder Deutsche 81 000 Euro. Zwei Drittel aller Bürger über 17 Jahren haben der Studie zufolge allerdings kein oder kaum Vermögen, sondern nutzen ihr Einkommen für den Konsum und zur Schuldentilgung. Westdeutsche besitzen mit durchschnittlich knapp 92 000 Euro rund 2,6 Mal so viel Vermögen wie Ostdeutsche. Ein Grund dafür ist, dass Ostdeutsche weniger Immobilien besitzen, zudem ist der Verkehrswert von Gebäuden in Ostdeutschland deutlich niedriger als in den alten Bundesländern. Doch auch beim Geldvermögen liegen die Ostdeutschen hinter den Westdeutschen und kommen auf nur 60 Prozent des westdeutschen Vermögens.
Neues Deutschland, 8. November 2007