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Wohnen muss bezahlbar bleiben: Die soziale Wohnungsnot verschärft sich

Nachricht von Caren Lay,

Seit 2014 hat sich die Zahl der Sozialwohnungen in Deutschland dramatisch verringert – ein Rückgang um fast 400.000 Wohnungen. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken im Bundestag hervor. Zum 31. Dezember 2023 gab es bundesweit nur noch etwa 1,072 Millionen Sozialwohnungen, nachdem es 2014 noch rund 1,456 Millionen waren.

Besonders in Großstädten explodieren die Mieten. Denn parallel dazu sind die Mieten für angebotene Wohnungen rasant gestiegen. In Großstädten betrugen die jährlichen Steigerungen bis 2022 zwischen 2,2 und 7,6 Prozent, 2023 sogar 10,5 Prozent. Besonders drastisch ist die Situation in Berlin: Dort kletterten die Angebotsmieten allein im vergangenen Jahr um 26,7 Prozent. Aber auch in ländlichen Kreisen blieben Mieterinnen und Mieter nicht verschont. Bundesweit waren Mietwohnungen 2023 durchschnittlich 7,3 Prozent teurer als 2022.

Die steigenden Mietpreise schlagen sich auch in der Belastung durch Wohnkosten nieder. Der Anteil der Wohnkosten am verfügbaren Einkommen ist von 16,4 Prozent im Jahr 2020 auf 19,6 Prozent im Jahr 2023 gestiegen. Besonders alarmierend: Fast ein Viertel aller Haushalte muss mehr als 30 Prozent des Einkommens für die Miete ausgeben, in Großstädten sind es über 27 Prozent. Die Folgen dieser Entwicklung sind dramatisch: 2023 gab es 32.669 Zwangsräumungen, und die Zahl der Wohnungslosen wird 2024 voraussichtlich fast 440.000 erreichen – ein erneuter Anstieg gegenüber den 372.000 Wohnungslosen im Jahr 2023.

Die mietenpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Carmen Lay, übt scharfe Kritik an der Bundesregierung: „Die wohnungspolitische Bilanz seit 2014 ist ein Desaster für Mieterinnen und Mieter. Während die Zahl der Sozialwohnungen auf einen historischen Tiefststand gefallen ist, haben sich die Mieten unter Kanzler Olaf Scholz auf ein Rekordhoch entwickelt. Schutzmaßnahmen gegen Mietsteigerungen? Fehlanzeige.“

Als Antwort auf diese Krise fordert die Linke konsequente Maßnahmen: Ein Mietendeckel muss die Mieten sofort einfrieren und dauerhaft bezahlbares Wohnen sicherstellen. Die Linke im Bundestag setzt sich mit Nachdruck dafür ein, dass Wohnen kein Luxus, sondern ein Grundrecht bleibt. Wir kämpfen für mehr Sozialwohnungen, bezahlbare Mieten und den Schutz von Mieterinnen und Mieter vor Verdrängung. Wohnen darf nicht der Profitgier geopfert werden – es ist eine Frage der sozialen Gerechtigkeit!