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Das Wort Rente zusammengesetzt aus Buchstaben auf verschiedenen Würfeln, die auf immer kleineren Euro-Münzen-Haufen liegen © iStock/Fokusiert

Über die Hälfte der Renten unter Armutsschwelle

Nachricht von Matthias W. Birkwald,

Eine Kleine Anfrage durch Matthias W. Birkwald fragte die Bundesregierung, wie viele Renten 2023 in Deutschland unter der EU-Armutsschwelle von 1.313 Euro lagen. Die Antwort der Bundesregierung ist ein erneutes Zeichen für die rapide steigende Altersarmut in Deutschland. Mehr als die Hälfte aller gesetzlichen Renten liegen unter der Armutsschwelle.

Laut Antwort der Bundesregierung beträgt der Anteil der Renten, die unter 1.300 Euro liegen 55,8 Prozent. Die Bundesregierung fügte hinzu, dass der Anteil unter 1.325 Euro bei 57,1 Prozent. Eine Unterteilung nach Alters- und Versicherungsjahren konnte die Bundesregierung nicht vorlegen.

Birkwald erklärte zur Antwort der Bundesregierung: „Fast 60 Prozent aller Renten liegen unter 1300 Euro. Das ist skandalös. Leider kann die Bundesregierung nicht sagen, nach wie vielen Versicherungsjahren die Renten unter 1300 bzw. 1313 Euro liegen. Dies wäre aber enorm wichtig, um absehen zu können, ob auch nach langen Versicherungszeiten die Renten wenigstens die Armutsschwelle überschreiten oder nicht.“

Die Linke im Bundestag fordert die Rückkehr und langfristige Stabilisierung des gesetzlichen Rentenniveau von 53 Prozent. Birkwald fordert außerdem bei 40 Versicherungsjahren schon ab 60 einen abschlagsfreien Rentenbeginn zu ermöglichen. Die Kleine Anfrage fragte auch nach der Zahl der Renter*innen, die dies erreicht haben. Laut Antwort der Bundesregierung waren es 2023 von 1,5 Millionen neuen Renter*innen 665.000. "Sie haben sich ein Leben in Würde im Alter redlich verdient", meint Birkwald.