Die FDP torpediert innerhalb der Ampel und entgegen der von ihr selbst mitunterschriebenen Koalitionsvereinbarung weiter die Kindergrundsicherung, an der Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) arbeitet. Jetzt wurden in den Medien erneut Zweifel an dem Reformprojekt gestreut. "Inoffiziell äußern ranghohe Politiker der FDP, aber auch der SPD Zweifel, dass die Kindergrundsicherung in dieser Legislatur noch verwirklicht wird", schreibt das Handelsblatt.
"Die aktuelle Vorlage ist keine 'Kindergrundsicherung', auch nicht 'light'. Würde was Zynisches schreiben, aber dass die Ampel es trotz klarer Aussage im Koalitionsvertrag nicht schafft, wirklich gegen Kinderarmut vorzugehen, ist nur frustrierend", kommentiert Heidi Reichinnek beim Kurznachrichtendienst X, vormals Twitter. Und weiter: "CDU und AfD stemmen sich eh dagegen, nur Die Linke hat ein wirksames Konzept. Ja, es kostet ca. 25 Milliarden, aber verbessert das Leben von Millionen und spart dem Staat 100 Milliarden pro Jahr. Warum wird das nicht einstimmig beschlossen?"
Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat errechnet, dass Kinderarmut den deutschen Staat pro Jahr 100 Milliarden Euro kostet. In einer gemeinsamen Studie kommen die Diakonie und das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zu dem Ergebnis, dass eine wirksame Kindergrundsicherung 20 Milliarden Euro kosten würde. 450.000 Kinder könnten pro Jahr aus Armut geholt werden.