Der CDU-Politiker Kiesewetter fordert eine Verdreifachung des Sondervermögens für die Bundeswehr: "Es ist ja völlig klar, dass wir eher 300 statt 100 Milliarden benötigen, damit die Bundeswehr kriegstüchtig wird." Die Ampel reagiert gespalten. SPD-Haushaltspolitiker Andreas Schwarz sschlägt vor, die Verteidigungsausgaben dauerhaft von der Schuldenbremse im Grundgesetz auszunehmen. Die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), warnt vor einem "Überbietungswettbewerb".
Scharfer Widerspruch kommt von der Linke-Gruppe. Dietmar Bartsch schreibt auf X (vormals Twitter): "Die Bundeswehr ist nicht wegen Geldmangels schlecht ausgestattet, sondern wegen der jahrzehntelang geduldeten Steuergeldverbrennung im Beschaffungsamt der Bundeswehr. Das Missmanagement dort muss Verteidigungsminister Pistorius stoppen. Schluss mit dem Rüstungsfilz! Jetzt muss für den Bund gelten: Investieren, investieren, nochmals investieren! In Infrastruktur, in Bildung, in die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder!"
Im September 2023 berichtete Der Spiegel über den Kauf von Digitalfunkgeräten für 1,3 Milliarden Euro, die die Bundeswehr aber nicht in ihre Fahrzeuge einbauen kann. Erst Anfang Februar schlug der Bundesrechnungshof Alarm: Für 2,8 Milliarden Euro sollen alle Bundeswehrsoldaten moderne Kopfhörer erhalten. Die Rechnungsprüfer sehen darin eine massive Geldverschwendung - bei den meisten Soldaten reiche auch ein günstigeres Modell. "Da rufen ernsthaft Politiker aus Union und Ampel nach 300 statt 100 Mrd. Sondervermögen für die Bundeswehr? Absurd", kritisiert Linke-Gruppenvorsitzender Bartsch scharf.
Als der Bundestag Anfang Februar den Bundeshaushalt 2024 beschloss, fragte Haushaltsexpertin Gesine Lötzsch die Bundesregierung, welchen Beitrag eigentlich der Rüstungskonzern Rheinmetall zur Bewältigung der Krise leistet? Die Linke fordert eine Vermögensabgabe für Ultrareiche. "Sie haben ein Herz für Panzer, aber nicht für Kinder", so Lötzsch in ihrer Rede.