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Verdi-Streik

Löhne rauf!

Archiv Linksfraktion - Nachricht,

Millionen Menschen kämpfen derzeit für höhere Löhne und Gehälter: im Einzelhandel, im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen, bei Bahn und Post, im Kfz-Gewerbe, im Groß- und Einzelhandel. Die hohe Inflation lässt den Beschäftigten immer weniger vom Lohn zum Leben übrig.

Deshalb fordern sie zusammen mit ihren Gewerkschaften einen echten Inflationsausgleich. Denn wenn die Preise innerhalb eines Jahres um 10 und mehr Prozent steigen, bedeuten die oft mickrigen Angebote der Arbeitgeberseite, dass sich der Reallohnverlust ungebremst fortsetzt. Die Kaufkraft sinkt, was nicht nur den Beschäftigten, sondern auch der Wirtschaft schadet. 

Hinzu kommt: Gute Löhne und faire Arbeitsbedingungen sind das beste Mittel, um dem wachsenden Personalmangel entgegenzuwirken. Der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter, forderte in einem Interview jedoch längere Arbeitszeiten und »mehr Bock auf Arbeit«. Doch wenn die eigene Arbeit ein Zehntel weniger wert ist, als noch vor einem Jahr, motiviert das nicht besonders. 

Die Fraktion DIE LINKE. im Bundestag unterstützt die Beschäftigten – und ihre Gewerkschaften. Bedeutende Verbesserungen lassen sich nur gemeinsam erreichen: 
Ein starkes Tarifsystem sorgt für gute Arbeitsbedingungen und höhere Löhne. Vollzeitbeschäftigte in tarif­gebundenen Betrieben verdienen im Schnitt rund 11 Prozent mehr als in nicht tarifgebundenen Betrieben. Flächentarifverträge verhindern, dass der Wettbewerb über Lohndumping ausgetragen wird. Doch seit 1998 ist der Anteil der Beschäftigten in tarifgebundenen Betrieben geschrumpft. 

Die Deregulierung des Arbeitsmarktes – Leiharbeit, Befristungen, Minijobs, Niedriglöhne und Hartz IV – hat die Organisationsmacht der Gewerkschaften maßgeblich geschwächt. In erster Linie sind Gewerkschaften dazu da, für bessere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Die Politik gestaltet aber den Rahmen, der diese Kämpfe schwerer oder leichter macht. Deshalb fordert die Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, dass zukünftig wieder mehr Beschäftigte unter den Schutz eines Tarifvertrags fallen, denn eine flächendeckende Tarifbindung ist der beste Garant für gute Arbeit.

Prekärer Beschäftigung sagen wir den Kampf an und setzen uns im Bundestag dafür ein, dass es mehr statt weniger Streikrechte gibt. Denn nur so können wir gemeinsam für gute Arbeit kämpfen – sozial abgesichert, mitbestimmt, tariflich ausgestaltet und vor allem: gut entlohnt.