Die Armut unter Rentnerinnen und Rentnern wächst. Die Anzahl derjenigen, die zusätzlich zu ihrer Rente Grundsicherung beziehen müssen, ist in diesem Jahr erneut angestiegen, und zwar deutlich mehr als in den Vorjahren. Das geht aus einer Aufstellung des Statistischen Bundesamtes hervor, die Dietmar Bartsch ausgewertet hat.
Im Juni 2022 bezogen demnach in Deutschland 628.570 Menschen im Rentenalter Grundsicherung. Das sind 51.025 mehr Menschen als im Vorjahresmonat – ein Anstieg um fast 9 Prozent innerhalb eines Jahres. Auch in den Jahren zuvor war die Zahl kontinuierlich angestiegen, jedoch deutlich langsamer.
Dietmar Bartsch, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE, fordert mehr Maßnahmen von der Bundesregierung, um der Entwicklung entgegenzuwirken: „Altersarmut steigt und steigt. Kein Wunder bei ungebremster Inflation! Immer mehr Rentner erleben sozialen Abstieg und Verarmung. Die Ampel muss deutlich mehr tun, dass Rentnerinnen und Rentner durch den Winter kommen.
Wir brauchen einen Abwehrschirm gegen Altersarmut. Die Preise für Strom und Gas müssen vor dem Winter gedeckelt werden, nicht danach. Die Energiepauschale von 300 Euro reicht vorne und hinten nicht, sie sollte für kleine bis mittlere Renten erhöht werden. Und die Bundesregierung sollte angesichts der 10-Prozent-Inflation die unzureichende Grundrente in eine armutsfeste, solidarische Mindestrente in Höhe von 1200 Euro umwandeln.“
Grundsicherungsbezug bis 2003-2014
Grundsicherungsbezug bis 2015-2021
Grundsicherungsbezug bis 2021-2022