Die Heizkosten in Zwei- und Mehrfamilienhäusern sind laut dem Wärmemonitor des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im vergangenen Jahr um rund 31 Prozent gestiegen. Damit erreichte der Anstieg fast das Niveau des ersten Kriegsjahres in der Ukraine, als die Energiepreise um gut 33 Prozent stiegen. Trotz des Gaspreisdeckels zahlten Haushalte durchschnittlich 11,81 Cent je Kilowattstunde, wie aus der DIW-Studie hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorab vorlag.
Der Wärmemonitor basiert auf den Heizkostenabrechnungen des Immobiliendienstleisters Ista aus Essen und umfasst rund 170.000 Zwei- und Mehrfamilienhäuser mit insgesamt über 1,5 Millionen Wohnungen, die vorwiegend mit Gas, Öl oder Fernwärme beheizt werden. Laut DIW handelt es sich dabei größtenteils um Mietwohnungen.
Ralph Lenkert, Sprecher für Energie und Klimaschutz der Linken im Bundestag, äußerte Kritik an der bisherigen Entlastung für Verbraucherinnen und Verbraucher. Er betonte: „Die Linke hat bereits 2023 die unvollständige Kompensation der Energiekrise für Verbraucherinnen und Verbraucher – insbesondere beim Heizen – kritisiert. Auch heute ist eine warme Wohnung für viele Menschen fast unbezahlbarer Luxus. Deshalb fordert Die Linke eine dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer auf 7 Prozent für Heizenergie, sowie ein preiswertes Grundkontingent pro Haushalt und Person – unabhängig von der Heizung. Nur so können Mieterinnen und Mieter, Eigentümerinnen und Eigentümer dauerhaft vor Preissprüngen durch weltweite Spekulation oder Kriege geschützt werden.“