Petra Pau und Gregor Gysi haben heute im SOS-Kinderdorf Berlin-Moabit dem Vorstandsvorsitzenden des SOS-Kinderdorf e.V., Professor Johannes Münder, einen Scheck über 100.000 Euro überreicht. Die Gelder wurden von sämtlichen Mitgliedern der Fraktion aus ihren Mehreinnahmen durch die Diätenerhöhung seit Juli 2014 gespendet und werden auf die 15 SOS-Kinderdörfer verteilt. Über die Verwendung der Gelder sollen jeweils die Kinder in den einzelnen Einrichtungen mitentscheiden.
"DIE LINKE hat die Diätenerhöhung, die von CDU/CSU und SPD durchgesetzt wurde, abgelehnt, weil wir eine solche Erhöhung in solchen Zeiten für unangemessen und nicht akzeptabel halten. Die Kinder in den SOS-Kinderdörfern haben es besonders schwer, deshalb wollen wir sie unterstützen, damit sie der Chancengleichheit in der Bildung näher kommen und mit den Mitteln schöne Erlebnisse haben können. Deshalb ist es uns auch wichtig, dass die Kinder in die Entscheidung über die Verwendung der Gelder einbezogen werden", erklärt Gregor Gysi.
Professor Münder erwidert: "SOS-Kinderdorf freut sich sehr über die Spende der Fraktion DIE LINKE, im Namen aller unserer Betreuten ein herzliches Dankeschön. Unsere Einrichtungen entscheiden nun vor Ort über die Verwendung der Spendengelder, dabei werden die von uns betreuten Kinder und Jugendlichen eng eingebunden und aktiv beteiligt. Beteiligung ist stark – und macht stark! Diesen Ansatz verfolgt SOS-Kinderdorf e.V. seit 60 Jahren. Ob durch kindgerechte Beteiligungsgremien, auf unserer Kinder- und Jugendkonferenz oder durch eine gelebte Kultur des ständigen Ermutigens und Ernstnehmens – bei SOS-Kinderdorf wird das Recht auf Beteiligung großgeschrieben."
Der deutsche SOS-Kinderdorf-Verein engagiert sich seit 1955 für das Wohl von Kindern, Jugendlichen und Familien und das sowohl im Inland als auch weltweit. Was mit der Vereinsgründung in München begann, entwickelte sich zu einem umfassenden Netzwerk von Angeboten der Kinder-, Jugend-, Behinderten- und Familienhilfe. SOS -Kinderdorf sind "vor allem Menschen, die hinter dieser Organisation stehen. Ehrenamtlich und hauptberuflich. Sie alle verbindet seit mehr als sechs Jahrzehnten ein Motto: Hoffnung und Zukunft geben. Diese menschlichen Ideale und das große persönliche Engagement jedes Einzelnen sind eingebunden in einen stabilen und gleichzeitig flexiblen unternehmerischen Rahmen", steht im Leitbild des Vereins.
Der Bundestag hatte am 21. Februar 2014 mit den Stimmen von Union und SPD die Diäten erhöht. "Diese Koalition hat noch keines ihrer Großvorhaben in Sack und Tüten. Sie setzte aber alle Hebel eines beschleunigten Parlamentsverfahrens in Bewegung, um höhere Diäten innerhalb einer Woche mit der eigenen Mehrheit durch den Bundestag zu bringen", kritisierte Gysi seinerzeit. Auch Petra Sitte appellierte in der Schlussdebatte an die Regierungskoalition: "So forsch Sie nun die Diätenerhöhung angehen, so schaumgebremst sind Sie bei Veränderungen der Altersversorgung. Es gab nicht wirklich ein Signal an irgendeiner Stelle, dass Sie bereit sind, das bestehende System infrage zu stellen." Noch am selben Tag beschloss die Fraktion die 100.000-Euro-Spende.