Kleine Anfrage von Sören Pellmann deckt auf: Selbst mit ununterbrochenem Erwerbsleben ist man im Alter armutsgefährdet. Wer über 37 Jahre zum Durchschnittsverdienst arbeitet, bekommt gerade mal eine Rente an der Armutsschwelle.
Sören Pellmann erklärt dazu: "Das deutsche Rentensystem ist durch die neoliberale Rentenpolitik der vergangenen Jahre von SPD, Grünen, Union und FDP angeschlagen. Nach langem Einzahlen kommt zu wenig raus. Das sorgt dafür, dass immer mehr Rentnerinnen und Rentner Grundsicherung beziehen müssen und das schwächt das Vertrauen in die gesetzliche Rente.
Wenn Arbeitnehmer 28 Jahre Durchschnittsverdienst haben müssen, um bei der Rente überhaupt auf Grundsicherungsniveau zu kommen, dann sorgt das zu Recht für Empörung. Zudem liegt ein Großteil der Lohnabhängigen in Deutschland unter diesem Durchschnittsverdienst. Für eine Rente von 1250 Euro, also der aktuellen Armutsschwelle in Deutschland, sind sogar 37,5 Jahre Durchschnittsgehalt notwendig. Und selbst für Durchschnittsverdiener ist eine Rente von 1500 Euro in einem normalen Arbeitsleben kaum möglich, weil dafür über 45 Jahre lang ununterbrochen eingezahlt werden müsste.
Pflege, Kindererziehung oder arbeitsdebingte Krankheiten führen dazu, dass die meisten Menschen das nicht schaffen, vor allem Frauen nicht. Wir müssen daher die gesetzliche Rente wieder stärken. Denn sie ist für die Lohnabhängigen die wichtigste Einkommensquelle im Alter, besonders im Osten und bei Frauen. Sie muss vor allem für die verlässlich und auskömmlich sein, die es sich nicht leisten können, auch noch privat vorzusorgen.
Dazu brauchen wir in erster Linie höhere Löhne! Wir fordern zudem alle Renten einmalig und außerordentlich um zehn Prozent anzuheben, endlich alle Menschen mit Erwerbseinkommen in die Rente einzahlen zu lassen (also auch Beamte und Politiker) und eine einkommens- und vermögensgeprüfte Solidarische Mindestrente von aktuell 1250 Euro netto für Alleinstehende einzuführen. Das muss drin sein in so einem reichen Land."