Nicht einmal ein Fünftel der 60 bis 64-Jährigen schafft den Sprung aus der Arbeitslosigkeit in eine Beschäftigung
Jüngst meldete das Institut für Arbeitsmarkt- und Beschäftigung (IAB), dass die Erwerbsquote Älterer zunehme und sich von 1991 bis 2011 sogar verdoppelt habe. Eine Erfolgsstory ist dies dennoch nicht: Nur 18,4 Prozent der 60- bis 64-Jährigen schafften 2011 den Sprung aus der Arbeitslosigkeit in eine Beschäftigung.
"Für viele Ältere bedeutet Arbeitslosigkeit auch Chancenlosigkeit. Wer einmal draußen ist, kommt selten wieder rein. Bei der erst jüngst bejubelten höheren Erwerbsquote der 60- bis 64-Jährigen fallen Lebenswelt und Statistik zum Verdruss der Betroffen weit auseinander. Solange das so ist, bleibt die Rente erst ab 67 nichts anderes als ein Kürzungsprogramm mit dramatischen Folgen für die Betroffenen. Sie muss daher unverzüglich ausgesetzt und schnellstmöglich abgeschafft werden", fordert Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher, angesichts der Daten, die ihm das Bundesministerium für Arbeit und Soziales auf seine schriftliche Frage geliefert hat.
Im Durchschnitt aller Altersgruppen konnte gut ein Drittel (36,7 Prozent) aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Erwerbstätigkeit aufnehmen. Bei den 60- bis 64-Jährigen gelang dies nur 18,4 Prozent. Während im Durchschnitt aller Altersgruppen die Meisten die Arbeitslosigkeit in Richtung Erwerbstätigkeit (36,5 Prozent) verließen, verschwand die größte Gruppe der älteren Arbeitslosen in die Nichterwerbstätigkeit: Bei den 60- bis 64-Jährigen verschwanden auf diese Weise mehr als zwei Drittel (67,6 Prozent) der Arbeitslosen aus der Statistik. Im Durchschnitt aller Altersgruppen gingen ein Drittel aller Arbeitslosen in die Nichterwerbstätigkeit.
linksfraktion.de, 10. August 2012