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80. Jahrestag der Ermordung der Geschwister Scholl

Archiv Linksfraktion - Nachricht von Jan Korte,

Heute vor 80 Jahren, am 22. Februar 1943, wurden die Geschwister Sophie und Hans Scholl gemeinsam mit ihrem Studienkollegen und Freund Christoph Probst, aufgrund ihres Engagements in der Widerstandsgruppe Weiße Rose, hingerichtet. Die Gruppe ging aus einem Freundeskreis um Hans Scholl und Alexander Schmorell, die sich vom Medizinstudium her kannten, hervor. Sie stammten vornehmlich aus christlich orientierten Elternhäusern, waren den Vorstellungen der bündischen Jugend nicht abgeneigt und trugen Vorurteile über Jüdinnen und Juden in sich. Zu Beginn des Faschismus waren sie durchaus begeistert vom NS-Regime. Angesichts der Verbrechen der Nationalsozialisten wandelten sie sich von unkritischen Mitläufern zu erbitterten Gegnern, die auch bereit waren, im Kampf gegen das NS-Regime das eigene Leben aufs Spiel zu setzen.

Von der Uni München aus kämpften die jungen Leute gegen Krieg und NS-Diktatur. Sie verfassten, druckten und verteilten Flugblätter und wollten die Bevölkerung wachrütteln, damit das Regime gestürzt und die Verbrechen des NS-Staates im In- und Ausland beendet würden. Bei einer solchen Flugblattaktion in der Uni München wurden Sophie und Hans am 18. Februar 1943 vom Hausmeister gesehen, an die Gestapo verraten und festgenommen. Christoph Probst wurde zwei Tage später festgenommen. Nur vier Tage nach der gescheiterten Aktion verurteilte der Volksgerichtshof unter Vorsitz des extra aus Berlin angereisten Roland Freisler die drei Widerstandskämpfer wegen "landesverräterischer Feindbegünstigung, Vorbereitung zum Hochverrat [und] Wehrkraftzersetzung" in einem Schnellverfahren zum Tode.

Noch am gleichen Tag wurden sie im Strafgefängnis München-Stadelheim durch die Guillotine enthauptet. Auch Willi Graf, Alexander Schmorell und Kurt Huber wurden als Mitglieder der Weißen Rose später ermordet, ebenso wie Hans Leipelt. Er hatte mit einer Freundin nach der Ermordung von Probst und der Geschwister Scholl das sechste und letzte Flugblatt der Gruppe mehrfach abgetippt und mit dem Hinweis "und ihr Geist lebt trotzdem weiter!" versehen.

Der Mut der Mitglieder der Weißen Rose, öffentlich gegen Krieg und NS-Diktatur zu kämpfen, wird für alle Zeit Teil unserer Erinnerungskultur sein. Und wir werden nicht zulassen, dass Rechtsextreme und Verschwörungsideologen sie politisch instrumentalisieren und für ihre eigenen Zwecke missbrauchen.