"Beschäftigte haben immer weniger Geld im Portemonnaie und alles wird teurer. Die Inflation frisst Löhne auf. Millionen Überstunden bleiben unbezahlt. Die Arbeitgeberverbände und ihren Politikern ist das egal: Gute Löhne, Acht-Stunden-Tag, Arbeitsbedingungen, die einen nicht kaputt machen? Finden sie „veraltet“ und attackieren das Streikrecht. Das schadet unseren demokratischen Rechten, dem Sozialstaat und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Deshalb heißt es heute erst recht: Rein in die Gewerkschaften und mitgemacht! Solidarität ist unsere schärfste Waffe. Und das seit über 100 Jahren nicht nur am 1. Mai - dem internationalen Kampftag der Arbeiterklasse. Entstanden ist er aus dem Generalstreik für den Acht-Stunden-Tag, und seit 1919 ein Feiertag. Der Kampf um gute Arbeitsbedingungen und ein Leben in Würde bleibt aktuell", rufen Susanne Ferschl und Gregor Gysi auf.
Fast acht Millionen Menschen in Deutschland erhalten laut Bundesregierung weniger als 14 Euro Stundenlohn. "Die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 12 Euro war ein wichtiger Schritt, aber hat den Niedriglohnsumpf nicht ausgetrocknet. Der einseitige Beschluss zur Mindestlohnerhöhung um mickrige 41 Cent gegen die Stimme der Gewerkschaften, hat deutlich gemacht, dass das nicht die Zielsetzung der Mindestlohnkommission ist. Zumindest nicht die der Arbeitgeber, deren Wunsch nach billigen Arbeitskräften ist ungebrochen. Um diese Missachtung von Tarifautonomie und auch europäischer Gesetzgebung zurückzuweisen und Erwerbsarmut erfolgreich zu bekämpfen, muss der der Gesetzgeber tätig werden", kritisiert Susanne Ferschl: "Die Linke fordert, im Mindestlohngesetz festzuschreiben, dass der Mindestlohn nicht unterhalb von 60 Prozent des mittleren Lohns liegen darf. So sieht es eine Richtlinie der EU vor, die ohnehin bis November 2024 umgesetzt werden muss. Das entspricht aktuell mindestens 14 Euro und käme Millionen Beschäftigten zugute."