Ob bewusst gewählt oder unfreiwillig – die Zahl der Einelternfamilien wächst. Von den 2,6 Millionen Alleinerziehenden in Deutschland sind 88 Prozent Frauen und fast 40 Prozent sind wegen Erwerbslosigkeit, Teilzeitarbeit oder schlechter Bezahlung auf Hartz IV angewiesen. Kinder Alleinerziehender leben fünfmal häufiger von Hartz IV als Kinder in Paar-Familien. Das heißt, vor allem alleinerziehende Frauen mit Kindern haben ein hohes Armutsrisiko. Aktuelle Zahlen des Statistische Bundesamt zeigen, dass Alleinerziehende Frauen auch deutlich häufiger verschuldet sind als Paar-Familien.
Die fehlende Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die schlechte Arbeitsmarktsituation machen es Alleinerziehenden besonders schwer, ihren eigenen Unterhalt und den ihrer Kinder zu finanzieren. Viele Alleinerziehende sind nur deshalb arbeitslos oder teilzeitbeschäftigt, weil keine angemessene Kinderbetreuung zur Verfügung steht. Besonders schwierig wird die Situation, wenn der Kindesunterhalt nicht gezahlt wird bzw. nicht gezahlt werden kann. Um ausfallende Unterhaltszahlungen zumindest teilweise auszugleichen, hat sich die LINKE seit Jahren für eine Ausweitung des Unterhaltsvorschusses eingesetzt. Einen Teil davon hat die Bundesregierung umgesetzt. Auch hier bleibt noch einiges zu tun, um Alleinerziehende weiter zu entlasten. Die vielen auf Hartz IV angewiesenen Familien profitieren hiervon bislang nicht. Und die ausgezahlten Sätze sind ungerecht niedrig, denn das Kindergeld wird vollständig angerechnet.
DIE LINKE fordert daher:
- Eine erneute Reform des Unterhaltsvorschussgesetzes, um bestehende Einschränkungen beim Unterhaltsvorschuss für Kinder ab 12 Jahren abzuschaffen
- Das Kindergeld soll nur zur Hälfte auf den Unterhaltsvorschuss angerechnet werden statt wie jetzt zu 100 Prozent.
- die Förderung zum (Wieder-)Einstieg ins Berufsleben zu verbessern. Dazu bedarf es flächendeckend konkreter Unterstützungsangebote, Angebote zur Weiterbildung, aber auch zur sozialen Vernetzung.
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