Tourismus ist für viele Menschen ein wichtiger Teil ihres Lebens. Reisen befriedigt das Bedürfnis nach Erholung, Bildung, Gesundheit, Kultur, Sport und Naturerleben.
Die Bekämpfung der Corona-Pandemie erforderte es, dass viele Monate lang gar kein Tourismus stattfinden konnte. Das ist dramatisch für die rund 5 Millionen Beschäftigten, die in der Tourismuswirtschaft gearbeitet hatten. Die Fraktion DIE LINKE hat deswegen im Bundestag zugestimmt, dass es vereinfachte Bedingungen für die Einführung von Kurzarbeitergeld gibt. Aber das reicht noch nicht: Wir fordern eine Anhebung des Kurzarbeitergeldes für Menschen mit niedrigen Löhnen auf 100 Prozent und einen Unternehmerlohn von 1.200 Euro.
Wenn immer mehr Menschen gegen Corona immun sein werden, wird es auch immer mehr Öffnungsschritte im Tourismus geben. Doch viele ehemalige Beschäftigte in der Gastronomie und im Fremdenverkehr haben sich mittlerweile neue Arbeitsplätze gesucht. Der Fachkräftemangel wird die Tourismusbranche noch stärker bedrohen als bisher. Wir wollen einen Neustart des Tourismus mit guter Arbeit. Gute Arbeit heißt Betriebsräte und Tarifverträge für die im Tourismus Beschäftigten. Wenn die Löhne im Gastgewerbe steigen, werden auch mehr Fachkräfte dort arbeiten wollen.
In Deutschland haben wir eine sehr kleinteilige Tourismuswirtschaft: In fast jeder größeren Einkaufsstraße gibt es Reisebüros und kleine Reiseveranstalter. All diese Betriebe mussten vorerst schließen. Nicht für alle ist eine rasche Neu-Öffnung möglich, denn manche Branchen brauchen eine lange Anlaufzeit, z.B. die Veranstaltungsbranche für große Messen oder Volksfeste. Deswegen ist es nötig, dass auch weiterhin Corona-Hilfen für die betroffenen Betriebe gezahlt werden.
Wir wollen einen sozialen Neustart des Tourismus. Wir treten dafür ein, dass alle Menschen die Möglichkeit haben zu verreisen. Schon vor der Corona-Pandemie konnte sich in Deutschland fast die Hälfte der Bevölkerung keine Urlaubsreisen mehr leisten. Durch Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit oder Insolvenzen verschlimmert sich die Lage für viele Familien.
Wir wollen einen sozialen Tourismus, der insbesondere Alleinerziehende mit Kindern sowie Kinder- und Jugendreisen durch Bildungs- und Urlaubsgutscheine fördert. Die jährliche Schulfahrt soll in jeder Klassenstufe zum obligatorischen Bildungsprogramm gehören. Für Menschen mit Behinderungen wollen wir eine umfassende Barrierefreiheit in der gesamten touristischen Kette erreichen.
Wir wollen einen ökologischen Neustart im Tourismus. Ein Schwerpunkt soll dabei die Entwicklung touristischer Angebote in strukturschwachen ländlichen Gegenden sein. Nicht selten sind dort die gastronomischen und touristischen Einrichtungen die Orte, wo sich Menschen begegnen und damit ein Pfeiler der örtlichen Infrastruktur.
Wir wollen Anreize schaffen, um die Neu- bzw. Wiedergründung von Unternehmen im Gaststättengewerbe attraktiv zu machen und vor allem Unternehmen fördern, die mit nachhaltigen und ressourcenschonenden Konzepten betrieben werden.