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Studium

Themenpapiere der Gruppe

Bildung ist ein Menschenrecht, von dem niemand ausgeschlossen werden darf. Daher ist die linke Bildungspolitik geleitet vom Prinzip der Chancengleichheit. Das gilt auch für ein Hochschulstudium. Denn auch unsere Hochschulen entscheiden über Berufsperspektiven und damit auch über Lebenswege der Menschen. Daher setzt sich die Fraktion DIE LINKE. im Bundestag für eine demokratische und soziale Hochschule ein.

Obwohl die grundlegenden Barrieren für einen sozial gerechten Hochschulzugang bereits im schulischen Bildungssystem liegen, verstärkt sich die soziale Selektion an der Schwelle zur Hochschule. Immer noch sind Kinder aus nicht-akademischen Familien an Hochschulen deutlich unterrepräsentiert. Um dem entgegenzusteuern brauchen wir eine grundlegende Umgestaltung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (BAföG). BAföG muss allen Studierenden ohne Darlehensanteil elternunabhängig und bedarfsdeckend zur Verfügung stehen. Die Studienkredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau ("KfW-Studienkredite") lehnt DIE LINKE. ab: Wer nach Studienabschluss einen Schuldenberg fürchten muss, schreckt oft von vornherein vor der Aufnahme eines Studiums zurück. Ebenso lehnt DIE LINKE. Studiengebühren in jeder Form entschieden ab, da sie sozial ungerecht sind. Wir sind dazu unter anderem Mitglied im Aktionsbündnis gegen Studiengebühren. Es ist ein Erfolg für die Protestbewegung, dass mittlerweile alle Bundesländer die allgemeinen Studiengebühren wieder abgeschafft haben.

Die Fraktion DIE LINKE. im Bundestag fordert einen Ausbau der Studienplatzkapazitäten und eine Verbesserung der Studienqualität durch einen ausfinanzierten Zukunftsvertrag. Jeder, der über eine Hochschulzulassung verfügt, soll auch einen Studienplatz erhalten. Zulassungs- und Zugangsbeschränkungen müssen überwunden werden. Dies gilt auch für das Masterstudium. Die Entscheidung zwischen einem Masterstudium oder einem direkten Berufseinstieg nach dem Bachelor sollen die Studierenden selbst treffen können. Bei Studienplatzmangel sollten statt individueller Auswahlverfahren bundesweite Regelungen greifen. Der Bund muss seine Kompetenz nutzen und ein Bundeshochschulzulassungsgesetz auf den Weg bringen. Hierdurch kann sowohl der Zugang für beruflich Qualifizierte geöffnet und ein Recht auf ein Masterstudium gesetzlich verankert werden.

Die Fraktion DIE LINKE. im Bundestag begrüßt das Vorhaben, einen einheitlichen europäischen Hochschulraum zu schaffen, die Mobilität von Lehrenden und Lernenden zu erhöhen und den internationalen Austausch zu fördern. Doch der Bologna-Prozess hat häufig zu hektischen Strukturreformen und vielen Problemen geführt: kleinteilige Prüfungen, hohe Hürden beim Studienortwechsel, starker Leistungsdruck und mangelnde Wahlfreiheiten. Für DIE LINKE. ist ein Studium aber mehr als nur eine reine Berufsvorbereitung. Im Zentrum des Studiums soll die wissenschaftliche Ausbildung stehen. Sie ist notwendig, um die Studierenden auf anspruchsvolle Tätigkeiten vorzubereiten und sie in die Lage zu versetzen, mit dem ständigen Wechsel der beruflichen Anforderungen zurechtzukommen. Ein Studium darf nicht darauf beschränkt werden, nur die unmittelbaren Arbeitsmarktanforderungen zu befriedigen.


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