"Das ist wirklich nur noch beschämend", kommentiert Nicole Gohlke, bildungspolitische Sprecherin der Gruppe Die Linke im Bundestag, die heute vom Statistischen Bundesamt vorgelegten Zahlen zu Armut unter Studierenden. Gohlke weiter:
"Erst vor kurzem hat das Berliner Verwaltungsgericht noch das BAföG als verfassungswidrig eingeschätzt, weil es nicht das Existenzminimum abdeckt und der für Wohnkosten vorgesehene Betrag sich längst fernab jeder gesellschaftlichen Realität befindet. Die heute vom Statistischen Bundesamt vorgelegten Zahlen zeichnen ein verheerendes Bild der Lage: Studierende mit eigener Haushaltsführung geben im Schnitt 54 Prozent ihres Einkommens für Wohnkosten aus; nur noch knapp die Hälfte dieses Einkommens wird aus Unterhalt oder BAföG bezogen und fast genauso viel mittlerweile aus Erwerbsarbeit. Das bedeutet, dass nur noch diejenigen, deren Eltern ihnen Unterhalt zahlen können, es sich leisten können, sich ganz aufs Studium zu konzentrieren. Wir als Linke weisen seit mehr als 15 Jahren auf dieses Problem hin und die Ampel hat es trotz mehrerer BAföG-Reformen nicht gelöst. Deutlicher kann man nicht ausdrücken, dass einem die jüngeren Generationen schlichtweg egal sind."