"Das, was das BMBF uns hier als Konzeptpapier für mehr Dauerstellen verkaufen will, kann nur ein schlechter Witz sein. Das Ministerium erdreistet sich, auf den allerletzten Drücker ein nichtssagendes Papier ohne jegliche Substanz an den Haushaltsausschuss zu senden, anscheinend nur um pro forma die Frist zu wahren. Welche Ignoranz gegenüber den Beschäftigten in der Wissenschaft, die sich von Befristung zu Befristung hangeln und weiter auf Besserung hoffen müssen", erklärt Nicole Gohlke, Sprecherin für Bildung und Wissenschaft, anlässlich des Berichts des BMBF zum Bund-Länder-Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Gohlke weiter:
"Schön, dass das BMBF endlich auch zu dem Schluss kommt, dass bestehende Verwaltungs- und Personalstrukturen an Wissenschaftseinrichtungen einer Reform bedürfen. Die Feststellung kommt aber reichlich spät und ohne ernst gemeinte Lösungen. Nach dreijähriger Hängepartie hätten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wenigstens ein ehrliches Wort verdient. Die Ministerin glänzt stattdessen mit aktiver Politikverweigerung. Entweder wird das WissZeitVG zu einem echten Entfristungsgesetz reformiert oder es hat ausgedient. Nur mit verlässlichen Karrierewegen wird eine umsichtige Personal- und Strukturentwicklung möglich, die essentiell für den Erhalt der internationalen Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit des deutschen Wissenschaftssystems ist."