"Die Tatsache, dass sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zunehmend vor Hassrede, Abwertungen und sogar physischen Angriffen schützen müssen, ist ein beunruhigendes Alarmsignal für das Ausmaß der Wissenschaftsfeindlichkeit in unserer Gesellschaft. Diese Angriffe bedrohen nicht nur die individuelle Integrität der Betroffenen, sondern untergraben auch das Vertrauen in die Wissenschaft und ihre Institutionen," erklärt Nicole Gohlke, Sprecherin für Bildung und Wissenschaft der Gruppe Die Linke, zu den Ergebnissen der ersten bundesweiten repräsentativen Studie zu Wissenschaftsfeindlichkeit, die vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) durchgeführt wurde. Gohlke weiter:
"Spätestens jetzt ist es an der Zeit, Wissenschaftsfeindlichkeit und Desinformation entschlossen entgegenzutreten. Ansonsten werden wichtige Räume des offenen Diskurses, die für das Funktionieren einer demokratischen Gesellschaft unerlässlich sind, verschlossen. Wir müssen in Gesellschaft, Politik und auch in der Wissenschaft dafür einstehen, eine demokratische, offene und vielfältige Debattenkultur zu fördern. Es liegt auch in der Verantwortung der Politik, Wissenschaftsfeindlichkeit durch ihre Aussagen nicht noch zu schüren. Wenn jedoch ausgerechnet die Wissenschaftsministerin dann Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nach der Unterzeichnung eines offenen Briefes zur Unterstützung der Meinungsfreiheit an den Hochschulen vorwirft, nicht auf dem Boden des Grundgesetzes zu stehen, ist das kontraproduktiv und verhindert eine sachliche Auseinandersetzung. Dabei sollte klar sein, dass Orte des Lernens und Lehrens demokratische Diskurse aushandeln und aushalten können."