Die Fraktion Die Linke im Bundestag hat heute in ihrer Fraktionssitzung einstimmig Bodo Ramelow zu ihrem Kandidaten für das Amt des Bundestagsvizepräsidenten nominiert. Hierzu erklären die Vorsitzenden der Fraktion, Heidi Reichinnek und Sören Pellmann, sowie Bodo Ramelow:
Heidi Reichinnek: „Bodo Ramelow ist ein erfahrener und besonnener Politiker. Seine Biographie macht ihn für uns zu einem idealen Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten des Bundestags. Er ist in Ost und West zu Hause, er ist Gewerkschafter und zugleich gefragter Gesprächspartner für Unternehmen. Er ist erfahren in der Opposition wie auch in Regierungsverantwortung und er ist vor allem in der Lage, auf Menschen anderer politischer Haltung zuzugehen. Seine langjährige Tätigkeit als Ministerpräsident von Thüringen und seine Erfolge belegen das große Engagement für die Bürgerinnen und Bürger und seine Fähigkeit, zwischen unterschiedlichen Interessen zu vermitteln. Zudem hat er sich stets für den Austausch verschiedener Religionsgemeinschaften stark gemacht. Unter den demokratischen Parteien genießt er breite Anerkennung. Das ist in der heutigen politischen Lage von großem Wert!“
Sören Pellmann: „Seine beruflichen und politischen Erfahrungen machen Bodo Ramelow zum idealen Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten des Bundestags. Seine hohe Glaubwürdigkeit, seine Integrität und sein Engagement für die Interessen der Menschen stärken das Vertrauen in die Politik und das Parlament. Er steht für Zuhören und respektvollen Dialog, aber auch für klare Entscheidungen und Haltung. Das sind Qualitäten, die in der Politik gebraucht werden. Im Mittelpunkt seines Handelns stehen die Interessen der Menschen in unserem Land - und besonders die Interessen jener, die Solidarität und Hilfe brauchen. Bodo Ramelow ist ein Politiker, der mit seinen klaren Worten in der Bevölkerung verstanden wird. Als Vizepräsident wäre er eine große Bereicherung für den Bundestag!“
Bodo Ramelow: „Der Deutsche Bundestag ist das Zentrum unserer parlamentarischen Demokratie. Sein Präsidium trägt eine große Verantwortung für das Funktionieren des Parlaments im Sinne der Interessen aller Menschen im Land - gerade in diesen stürmischen Zeiten. Das Präsidium kann auch dazu beitragen, das Vertrauen in die Politik und die Institutionen des Staates wieder zu stärken. Und es hat in seiner Gänze aus meiner Sicht auch die Pflicht, unsere Demokratie gegen Angriffe zu verteidigen, für mehr gesellschaftliche Mitbestimmung und Demokratie zu werben und offensiv Partei für das Grundgesetz, die Demokratie, Menschenwürde und Solidarität zu ergreifen. Das ist umso wichtiger in Zeiten, in denen der Ton in der Politik und unserer Gesellschaft rauer und die Gefährdung einer pluralen und demokratischen Gesellschaft größer wird. Als Linker stehe ich für die sozialen Interessen der Menschen ein. Als Gewerkschafter stehe ich hinter den Forderungen der lohnabhängig Beschäftigten und als Politiker aus den neuen Ländern setze ich mich besonders für die Belange Ostdeutschlands ein. Als ehemaliger Ministerpräsident von Thüringen habe ich zehn Jahre lang Verantwortung für alle Menschen in meinem Bundesland getragen und als Präsident des Bundesrats hatte ich die Interessen unseres ganzen Landes, der Bundesrepublik Deutschland, mit seinen Bundesländern, zu repräsentieren. In den letzten zehn Jahren haben wir mehrfach erlebt, wie die Demokratie und unsere Institutionen massiv unter Druck gesetzt wurden. Gerade immer dann war es besonders wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren und den Zusammenhalt der demokratischen Kräfte über Parteigrenzen hinweg und in der Gesellschaft zu suchen. Ich freue mich über das Vertrauen und das heutige Votum meiner Fraktion. Gerne möchte ich in den nächsten Tagen mit allen demokratischen Fraktionen ins Gespräch kommen, um mich vorzustellen und um deren Vertrauen zu werben!“