Zur Lehrstellenbilanz 2005 von Wirtschaft und Regierung erklärt der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. Im Bundestag, Gregor Gysi:
Es grenzt an nicht zu überbietenden Zynismus, wenn sich Regierung und Wirtschaft heute hinstellen und den Erfolg des Ausbildungspaktes loben. Auch in diesem Jahr sind fast 41.000 junge Menschen in diesem Land ohne einen Ausbildungsplatz geblieben. Nach Angaben des DGB fehlen insgesamt 290.000 betriebliche Ausbildungsplätze, wenn die in früheren Jahren nicht ausgebildeten jugendlichen mitgezählt werden. Es besteht für die Wirtschaft und Regierung also überhaupt kein Anlass, sich heute auf die Schultern zu klopfen. Deshalb wird die Fraktion DIE LINKE. erneut eine Ausbildungsplatzabgabe im Bundestag fordern, die die Unternehmen, die bisher kostenlos auf Fachkräfte zurückgreifen, die sie nicht ausgebildet haben, zur Kasse bittet, und eine Förderung der Unternehmen ermöglicht, die über den eigenen Bedarf hinaus Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen. Die Ausbildungsplatzabgabe schafft also auch ein Stück mehr Gerechtigkeit zwischen den Unternehmen. Rot-Grün hat die gesetzliche Regelung der Ausbildungsplatzabgabe einem windigen Versprechen der Wirtschaft geopfert. DIE LINKE. wird diesen Kotau vor den Unternehmerverbänden nicht mitmachen. Die Abgeordneten von SPD und Grünen werden dadurch die Chance bekommen, die Konsequenzen aus dem Scheitern des Ausbildungspaktes zu ziehen und im Interesse der jungen Menschen die Wirtschaft in die Pflicht zu nehmen. Parteien haben unterschiedliche politische Ausrichtungen. Aber niemand hat das Recht, den jungen Leuten keine Ausbildung anzubieten und sie damit ohne berufliche Zukunft zu lassen.Kuhhandel auf dem Rücken junger Menschen
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von
Gregor Gysi,