"Auch wenn Aids für viele Menschen durch die Entwicklung guter Medikamente viel von seinem Schrecken verloren hat, bleibt Prävention essenziell wichtig. Die gute Nachricht von einem neuen Präparat mit dem Wirkstoff Lenacapavir, das einer Infektion mit hoher Wahrscheinlichkeit durch halbjährliche Injektionen vorbeugen kann, könnte ein Gamechanger in der HIV-Prävention sein. Doch die Voraussetzung dafür ist, dass dieses Mittel weltweit für alle die es benötigen verfügbar ist", so Kathrin Vogler, Sprecherin für Gesundheitspolitik der Gruppe Die Linke im Bundestag, anlässlich des Weltaidstag am 1. Dezember. Vogler weiter:
"Derzeit vermarktet der Hersteller Gilead Sciences das Präparat, das auch für die Therapie von HIV eingesetzt wird, in den USA für 20.000 US-Dollar pro Spritze. Für eine Präexpositionsprophylaxe ist das selbst in Industrieländern erheblich zu teuer. Noch viel weniger werden Menschen im Globalen Süden die Möglichkeit haben, sich mit diesem Mittel vor einer Infektion zu schützen.
Während die Grundlagenforschung für Arzneimittel ganz wesentlich von staatlichen und universitären Einrichtungen getragen wird, erweist sich die Privatisierung der Erkenntnisse durch profitgetriebene Unternehmen zunehmend als Innovationsbremse. Wir müssen über öffentliche Forschung im Sinne des Allgemeinwohls reden, wenn die Fortschritte der HIV-Medizin allen Menschen zugutekommen sollen."