"Erdoğan ist in Berlin nicht willkommen. Die öffentliche Kritik an dem türkischen Nationalspieler, der den sogenannten Wolfsgruß gezeigt hatte, hat zu heftigen Gegenreaktionen aus der türkischen Regierung geführt. Jetzt ist zu befürchten, dass Erdoğan das EM-Viertelfinalspiel als Plattform für politische Propaganda und weitere Provokationen missbrauchen wird. Auch Erdoğan hatte in der Vergangenheit schon den faschistischen Wolfsgruß öffentlich gezeigt. Sein Koalitionspartner ist die rechtsextreme MHP, die Partei der Nationalistischen Bewegung, die der politische Arm der Grauen Wölfe ist. Erdoğan lässt die Opposition systematisch unterdrücken, Menschenrechte werden unter seinem Regime grob missachtet. Er hat die Türkei zu einem autoritären und nationalistischen Staat geformt", sagt Gökay Akbulut, Mitglied der deutsch-türkischen Parlamentariergruppe und Mitglied des Parlamentskreises "Kurdisches Leben in Deutschland". Akbulut weiter:
"Die EM darf nicht als Bühne für rechtsextremistische Ideologien missbraucht werden. Dieser Wolfsgruß, ein Symbol der rechtsextremen Grauen Wölfe, muss als bewusste Provokation und als Zeichen der Unterstützung dieser extremistischen Bewegung gewertet werden. Solche Gesten haben in einem Sport, der für Toleranz und gegenseitigen Respekt stehen sollte, keinen Platz. Die UEFA muss in solchen Fällen hart und zeitnah durchgreifen, wenn sie mit ihren Kampagnen gegen Rassismus glaubwürdig sein will. Wie bereits in anderen EU-Staaten umgesetzt, muss die Bundesregierung endlich auch in Deutschland gegen die verbandlich organisierten Grauen Wölfe ein Betätigungsverbot erlassen. Bereits 2020 hatten sich alle Bundestagsfraktionen für ein Verbot der Vereine der Grauen Wölfe ausgesprochen. Die Schonzeit sollte jetzt vorbei sein. Ebenfalls müssen die Verwendung von Kennzeichen der Grauen Wölfe wie beispielsweise Fahnen, Abzeichen, Parolen und Grußformen wie der Wolfsgruß endlich verboten werden."