"Die heutige Prognose des Schätzerkreises zur Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist alarmierend: Die Beiträge werden in den kommenden Jahren massiv steigen. Besonders betroffen sind Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen, die ohnehin schon unter der Last steigender Lebenshaltungskosten, explodierender Mieten und hoher Energiepreise leiden. Diese Entwicklung trifft also genau jene, die ohnehin schon jeden Euro umdrehen müssen oder nicht wissen, wann sie sich das nächste mal einen Urlaub leisten können", so Kathrin Vogler, gesundheitspolitische Sprecherin der Gruppe Die Linke im Bundestag, zur heutigen Vorstellung der Prognose des Schätzerkreises zur Gesetzlichen Krankenversicherung. Vogler weiter:
"Besonders bitter daran ist, dass diese zusätzlichen Belastungen nicht zu einer nachhaltigen Verbesserung des Gesundheitssystems führen werden, sondern Reformen angestoßen werden sollen, die im schlimsten Fall zur Schließung der Klinik in einer Region führen werden. Das bedeutet: Weniger wohnortnahe Versorgung, längere Wege und noch mehr Belastungen für die Patientinnen und Patienten.
Gleichzeitig profitieren privat Versicherte von den Leistungen des Gesundheitssystems, ohne sich angemessen an dessen Finanzierung zu beteiligen. Während sie im Krankheitsfall die gleiche medizinische Infrastruktur nutzen, zahlen sie keinen Cent für gesamtgesellschaftliche Aufgaben wie die Finanzierung von Krankenhausinvestitionen. Das ist zutiefst ungerecht.
Wir als Linke sagen ganz klar: Es reicht! Wir brauchen eine solidarische Gesundheitsversicherung, in die alle einzahlen – auch Politikerinnen und Politiker, Unternehmerinnen und Unternehmer und Beamte. Nur so kann die Last gerecht verteilt und das Gesundheitssystem langfristig gesichert werden. Wir dürfen nicht weiter zulassen, dass die arbeitende Bevölkerung die Hauptlast trägt, während andere sich aus der Verantwortung stehlen. Eine Kasse für alle – das wäre endlich ein gerechtes Gesundheitssystem!"