"Der Fachkräftemangel ist ein gravierendes Problem im Gesundheitswesen und es ist regelrecht Arbeitsverweigerung, dass die Bundesregierung dies nicht mit oberster Priorität angeht", kommentiert Kathrin Vogler, gesundheitspolitische Sprecherin der Gruppe Die Linke, den Bericht des Sachverständigenrats Gesundheit und Pflege zu Fachkräften im Gesundheitswesen. "Viele der Strukturreformen, die der Sachverständigenrat empfiehlt, sind richtig und notwendig und werden von uns schon lange angemahnt. Allerdings geht die Bundesregierung die großen Herausforderungen im Gesundheitssystem nicht an. Der erforderliche Umbau des Systems kostet Geld, daher ist es zwingend notwendig, dass zu Beginn ein Umbau der Finanzierung von Gesundheit steht. Wir brauchen eine Solidarische Gesundheits- und Pflegeversicherung, in die alle einzahlen, damit das System auf einem breiten Fundament stehen kann."
Ates Gürpinar, pflegepolitischer Sprecher der Gruppe Die Linke, ergänzt: "In dem Bericht wird deutlich, dass beispielsweise die Fallpauschalen in Krankenhäusern komplett falsche finanzielle Anreize setzen. Pflege und Gesundheit müssen auskömmlich finanziert werden - ohne Renditedruck zu unterliegen. Es muss aufhören, dass mit Patientenleid und Versichertenbeiträgen Gewinne generiert werden, während gleichzeitig die Versorgung immer schlechter wird. Die Bundesregierung ist gefordert, Fachkräfte in Gesundheit und Pflege nachhaltig zu entlasten und ihnen bessere Arbeitsbedingungen zu garantieren. Das sichert langfristig die Versorgung. Vorschläge zur Verbesserung des Gesundheitssystems liegen auf dem Tisch. Jetzt müssen diese schleunigst umgesetzt werden."