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Arbeiter mit Handschuhen, Schutzbrille und Helm © iStock/gilaxia

Bundesagentur für Arbeit jetzt fit machen für Integration von Geflüchteten aus der Ukraine

Archiv Linksfraktion - Pressemitteilung von Jessica Tatti, Susanne Ferschl,

„Die offizielle Arbeitslosenquote liegt im März bei 5,1 Prozent. Ohne statistische Tricks sind 3,1 Millionen Menschen tatsächlich arbeitslos. Die Arbeitslosenzahlen sanken jahreszeitüblich leicht, da weniger Personen neu arbeitslos wurden. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen bleibt dagegen auf Rekordniveau, und auf die Bundesagentur für Arbeit kommt die nächste große Aufgabe zu: die Unterstützung von Kriegsgeflüchteten aus der Ukraine bei der Arbeitsmarktintegration“, kommentiert Jessica Tatti, arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, die heute veröffentlichten Arbeitslosenzahlen der Bundesagentur für Arbeit. Tatti weiter:

„Zunächst steht die Bereitstellung von Wohnraum, Gesundheitsversorgung und ihre materielle Absicherung an. Auch sind Kinderbetreuung und Schulbesuch zu organisieren, da es sich bei der Mehrzahl der Geflüchteten um Mütter mit Kindern handelt. Dennoch muss sich die Bundesagentur für Arbeit schon jetzt vorbereiten, um in naher Zukunft für eine rasche Integration in den Arbeitsmarkt sorgen zu können: Dazu gehören Deutschkurse verschiedener Stufen in Voll- und Teilzeit sowie die beschleunigte Anerkennung von Ausbildungen.

Damit die Geflüchteten nicht aus Unkenntnis oder Not in unterqualifizierte, mies bezahlte und ausbeuterische Jobs gedrängt werden, brauchen sie schnelle, zielgerichtete und umfassende Unterstützung. Die Bundesagentur für Arbeit ist dazu in der Lage, wenn sie sich jetzt konsequent vorbereitet und ihre Ressourcen entsprechend ausbaut. Der Bund muss für die zusätzlichen Aufgaben finanzielle Mittel bereitstellen. Denn Beratung, Anerkennungsverfahren, Deutschkurse, gegebenenfalls ergänzende berufliche Weiterbildungen benötigen einen hohen und qualifizierten Personaleinsatz. Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die finanziell nicht nur zu Lasten der Arbeitslosenversicherung gehen darf.“

Jetzt Konjunktur und Arbeitsmarkt stützen!

"Erst gestern hat der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung seine Konjunkturprognose für das laufende Jahr deutlich nach unten revidiert. Als Gründe nennt er den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die Energiepreissteigerungen. Anders als die Wirtschaftsweisen gehe ich nicht davon aus, dass das die Entwicklung der Arbeitslosigkeit unbeeinflusst lässt. Hier ist die Bundesregierung jetzt besonders gefordert. Sie kann Konjunktur und Arbeitsmarkt stützen, indem sie Preissteigerungen durch höhere Leistungen insbesondere für Haushalte mit niedrigen Einkommen stärker als bisher geplant kompensiert und öffentliche Investitionen nach Möglichkeit vorzieht. Mit letzterem kann sie zugleich dazu beitragen, die großen Herausforderungen - Transformation, Digitalisierung, Energie- und Verkehrswende, Klimaschutz, Bildung, Integration von Flüchtlingen - zu bewältigen. Sie stärkt damit am Ende auch die öffentlichen Haushalte, denn die Steuereinnahmen steigen und fallen mit der Konjunktur", kommentiert Susanne Ferschl die aktuellen Erbwerbslosenzahlen.