"Der enorme Anstieg von Beratungsanfragen an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes ist höchst besorgniserregend und verlangt nach entschlossenen Maßnahmen seitens der Bundesregierung. Diskriminierungen, egal welcher Art, verletzen die Menschenwürde der Betroffenen und dürfen nicht toleriert werden. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Bundesregierung ihrer Verantwortung gerecht wird und wirksame Schritte für einen besseren Schutz der Betroffenen unternimmt. Sie muss endlich ihre Ankündigungen aus dem Koalitionsvertrag in die Realität umsetzen und die Schutzlücken im Antidiskriminierungsrecht schließen", kommentiert Gökay Akbulut, migrationspolitische Sprecherin der Gruppe Die Linke im Bundestag, die Vorstellung des Jahresberichts der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Akbulut weiter:
"Die gestiegene Zahl von gemeldeten Diskriminierungsfällen zeigt deutlich, dass Diskriminierungen ein immer größer werdendes Problem in unserer Gesellschaft darstellen. In einem gesellschaftlichen Klima, in dem auf Volksfesten 'Ausländer raus'-Gesänge gegrölt werden, muss dem Schutz der von Ausgrenzung und Diskriminierung Betroffenen dringend größere Aufmerksamkeit als bisher gewidmet werden. Es ist unerlässlich, ein engmaschiges Beratungs- und Unterstützungsangebot für Betroffene anzubieten und ausreichend zu finanzieren. Alle demokratischen Parteien, insbesondere die Union und das BSW, sind aufgefordert, in ihrer Kommunikation Ressentiments gegen Geflüchtete und Minderheiten zu unterlassen und sich aktiv für ein tolerantes und respektvolles Miteinander einzusetzen."